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Wissen

    Wissen wird zunehmend als wichtiger Produktionsfaktor der Wettbewerbswirtschaft angesehen und hat sich mittlerweile sogar zu einem eigenen Produkt entwickelt. Wissen wird heute als einer der wichtigsten Produktionsfaktoren, vor den traditionellen betriebswirtschaftlichen Faktoren Arbeit, Kapital und Boden, betrachtet. Intellektuelles Kapital bestimmt immer stärker den Börsenkurs von Unternehmen.

    Im Folgenden wird versucht, den Begriff Wissen zu definieren und abzugrenzen.

Der Wissensbegriff

Es fällt schwer, den Begriff Wissen zu definieren. In der Literatur finden sich zahlreiche Versuche, diesem Begriff eine Definition zuzuordnen. Je nach Ansatzpunkt und Betrachtungsweise fällt sie von Fall zu Fall anders aus. Da Wissen in dieser Arbeit vor einem betriebswirtschaftlichem Hintergrund betrachtet wird, ist auch die hier entworfene Definition von dem "Begriff Wissen" nicht frei von dessen Prägung.

Zunächst wird "Wissen" gegenüber solchen Begriffen abgegrenzt, die in der Literatur unberechtigter Weise als Synonyme für "Wissen" eingesetzt werden. Hier wird eine Unterscheidung gewählt, wie sie in der Literatur von zahlreichen Autoren verfolgt wird. Die Begriffe die unterschieden werden sind: Daten, Information und Wissen. Auch der Begriff "Zeichen" (z.B. Buchstaben und Ziffern) wird – allerdings auf einer tieferen Ebene- gesondert betrachtet.

Auf der untersten Ebene der Begriffshierarchie sind Daten. Daten bestehen aus einem oder mehreren Zeichen, welche im Zusammenhang gesehen einen sinnvollen Inhalt ergeben. Auf dieser Ebene der Begriffshierarchie kann jedoch noch keine Aussage über den Verwendungszweck der Daten getroffen werden (siehe Abbildung 1: Abgrenzung des Wissensbegriffs).

In Unternehmungen mit gewachsenen IT-Infrastrukturen sind Daten in großen Mengen auf Datenträgern vorhanden. Dadurch kommt es zu einer Daten-Überflutung der Akteure. Konzepte wie Data Warehouse oder das Informationsmanagement sind der Versuch, aus der Datenflut die Informationen, die für die Organisation wichtig sind, zu extrahieren und sinnvoll aufzubereiten. Erst wenn aus Daten Information und Wissen wird, erhalten sie ihren Wert.

Daten sind also die Bausteine von Informationen. Informationen können als Nachrichten beschrieben werden, die in der Regel schriftlich dokumentiert vorliegen, aber auch auf akustische oder visuelle Weise übertragen werden können. Informationen haben einen Sender und einen Empfänger. Sie sollen die Wahrnehmung des Empfängers verändern, weshalb auch nur der Empfänger entscheiden kann, ob die erhaltene Nachricht nun tatsächlich "Information" ist, oder nicht. Die Entscheidung ist subjektiv.

Das heißt, Information ist subjektiv: Beispielsweise kann ein Datenfeld "Name" je nach der Sichtweise des Betrachters als Vorname, Nachname, Firmenname, etc. betrachtet werden. Dies hängt einerseits von dem Betrachter selbst- andererseits von dem jeweiligen Kontext ab, in den die Information verpackt ist, wenn der Betrachter mit ihr konfrontiert wird. "Grundsätzlich kann man Information als mit Kontext angereicherte Daten betrachten"

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Informationen können als Produktionsfaktor (Ressource) angesehen werden und damit entsprechend beplant, beschafft und ihr Einsatz wirtschaftlich gesteuert werden. Um dies zu erreichen, wurde das Informationsmanagement eingeführt: es stellt Instrumente der Informationsverarbeitung bei der Unterstützung der operativen Prozesse bereit. Wie sich gezeigt hat, ist die Betrachtung der Information als Produktionsfaktor nicht ausreichend. Bei dieser Sichtweise standen die Systeme im Vordergrund. Der Nutzen aus Systemen entfaltet sich jedoch erst mit ihrer Vernetzung mit dem Wissen der Anwender. Dieses Wissen zu erkennen und auszuweiten wird damit zum entscheidenden Erfolgsfaktor, und damit wird Wissen zum Produktionsfaktor.

Wissen ist die höchste Stufe der Begriffshierarchie. Im folgenden werden Definitionen angeführt, die für diese Arbeit zweckmäßig erscheinen. Wissen verbindet alle Eigenschaften der unteren Ebenen und erweitert diese. "Wissen kann beschrieben werden als in einen bestimmten Kontext gestellte Information, die für denjenigen, der über diese Information verfügt, von Wert ist und ihn dazu befähigt, etwas zu tun, wozu er ohne dieses Wissen nicht in der Lage gewesen wäre." Es ist seinem Wesen nach mit menschlichem Handeln verbunden. Von Wissen kann nur in Verbindung mit dem Betrachter gesprochen werden, es ruht in den Köpfen der Menschen und unterliegt daher menschlicher Komplexität und Unvorhersagbarkeit. Es ist zugleich als Prozeß und Bestand zu sehen.

Nach Willke entsteht Wissen "durch den Einbau von Informationen in Erfahrungskontexte, die sich in Genese und Geschichte des Systems als bedeutsam für sein Überleben und seine Reproduktion herausgestellt haben."

"Sowohl Information als auch Wissen hängen vom jeweiligen Kontext ab und entstehen dynamisch aus sozialer Interaktion." Wissen ist an den Menschen gebunden. Aus diesem Grund ergeben sich für das Wissensmanagement relevante Aspekte des Wissen von Menschen. Diese werden im Folgenden betrachtet.

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